Fotografie Frank Grellert


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Dieser Ort ist ein wie ein Kraftfeld: In den Zwanziger Jahren wurden hier die Ideen des Bauhauses auf die industrielle Entwicklung angewendet und befreiten auf diese Weise die Schwerindustrie von ihrer Bindung an den Obrigkeitsstaat, um sie für rationales und humanes Handeln zu öffnen. In diesem Jahr werden e letzten Zechen geschlossen, und auch die Stahlindustrie bewegt sich mit rasender Geschwindigkeit auf ihren Niedergang. Thyssenkrupp fusioniert mit dem indischen Konzern Taka ud möchte sich am liebsten vollständig aus dem Stahlgeschäft entfernen. Was geschieht mit den Produktionsstätten der Kohle- und Stahlindustrie? Die Zeche Zollverein hat sich zu einem kreativen Kraftzentrum entwickelt. Neben Museen findet man hier ein Zentrum für den zeitgenössischen Tanz, eine Hochschule für Design, viele Firmen, die innovative Entwicklungen vorantreiben. Und so geht von dieser Stelle auch ein kreatives Beben aus, weniger ein nostalgischer Rückblick auf die gute alte Zeit. Mit dieser Entwicklung ist ein großer Wurf gelungen, der weltweit zum Vorbild werden kann. Der Kapitalismus hat die Angewohnheit, Orte, ja sogar die gesamte Umwelt, zu verschleißen und wegzuwerfen, wenn sie nutzlos geworden sind oder nicht mehr ins Konzept passen. In Detroit, der South-Bronx, Tschernobyl und Fukushima erkennt man dies ganz gut. Im Ruhrgebiet - und insbesondere hier in Essen - schlägt man einen anderen Weg ein: Aus der alten Fördermaschinerie wird nun eine Kreativ- und Innovativ-Maschine - form follows function. Und somit entspricht das Konzept exakt den Bauhaus-Idealen.

 

 

 


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  • Septmber 2017  
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  •   13.08.2023  
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