Alle Jahre wieder

-- oder manchmal eben auch nicht ...

Alle Jahre wieder

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Baumblütenfest in Werder (Havel)

und mit ihm Hundertausende, um Spaß zu haben. Es scheint, die Blüten sind bereit, die Törtchen auch. Hier sind ein paar Eindrücke von den Baumblütenfesten der vergangenen Jahre.

Mit den Jahren wuchs allerdings der Unmut vieler WerderanerInnen darüber, zwei Wochen in Geiselhaft genommen zu werden, damit sich ca. eine halbe Million Menschen, die von weit her kommen, in der Stadt mit allen Begleiterscheinungen betrinken konnten. Die Veranstalter übernahmen das Stadt-Regiment und setzten zum Teil eine recht eigenwillige Abgabenordnng für die Anwohner der „Festmeile(n)“ fest. Die erhöhnten Sicherheitsanforderungen< machten das Dilemma deutlich sichtbar: Überall in der Stadt unüberwindliche Betonriegel, teilweise bewacht von Schützenpanzern, am Bahnhof strenge Kontrollen der Anreisenden, denen sich auch Pendler unterziehen mussten, die müde von der Arbeit kamen.

Es ist sichtbar geworden, dass das Baumblütenfest kein Fest der Werderaner war, sondern der Schausteller, die aus ganz Deutschland angereist kamen und weder zur Baumblüte noch zur Rücksichtnahme auf die Anwohner einen Bezug hatten.

Als die Vertragsverlängerung anstand, wollten die bisherigen Betreiber noch günstigere Konditionen erwirken, da der Laden brummte, Der Größenwahn trieb sie dahin, sich mit dem Münchener Oktoberfest zu messen. Allerdings äußerte sich inzwischen vielfacher Unmut, die Stadtverwaltung beschloss, ein Jahr zu pausieren (auch um dem bisherigen Veranstalter das Gefühl zu nehmen, man sei auf ihn angewiesen), wegen der Pandemie wurden daraus gar drei.

In der Zwischenzeit wurde mit breiter Bürgerbeteiligung ein alternatives Konzept entwickelt, das vorsieht, die Kirmes fernzuhalten und das Geschehen an seinen ursprünglichen Schauplatz zurück zu verlagern, nämlich in die Gärten und die Obstplantagen in und um Werder herum, und aus dem Baumblütenfest wieder ein Fest zu machen, auf dem man in familiärer Atmosphäre und im Freundeskreis den Frühlingsbeginn in der Natur feiern kann. Gröhlende besoffene Horden, die bei jeder passenden und auch unpassenden Gelegenheit den Hitler-Gruß zeigten, brauchte man dazu nicht. Bisher scheint das gut gelungen zu sein. Die Fotos dokumentieren den Zustand der letzten Jahre vor der Unterbrechung und geben einen Eindruck der fröhlichen Stimmung auf dem alternativen Baumblütenfest, das es natürlich schon lange vor dieser Veränderung gab.